Wir glauben an die Kraft der endogenen Potenziale in Organisationen. Gegenwärtig wird nur ein Bruchteil der vorhandenen Fähigkeiten und Fertigkeiten genutzt, nämlich das, was zur Effizienzsteigerung beiträgt. Indem sich die Beschäftigten im Open Space selbst jenen Themen und Communities zuordnen, die sie am meisten interessieren, ist maximale intrinsische Motivation gewährleistet. Bei der Hebung dieser Potenziale bedienen wir uns in Ergänzung zu den üblichen systemischen Tools folgender Methoden:
community to success
Community to Success ist der methodische Kern unserer Arbeit. Sie verknüpft das handlungsorientierte Lernen der Community of Practice mit den Interventionstechniken des systemischen Change-Managements.
Communities of Practice sind definiert
- durch eine Domain, also das Thema oder Ziel, um das es geht;
- durch Community-Members, die sich durch den Informationsaustausch einen Erfolg bei der Verfolgung dieses Zieles versprechen; und
- durch eine Practice, also das Setzen einer Handlung, die aus diesem Informationsaustausch schlüssig folgt.
Die zweite Komponente von Community to Success beruht auf den Methoden des systemischen Change-Managements. Systemisches Change-Management verändert Organisationen durch zielgerichtete Interventionen. Um dabei effizient zu sein, braucht es Annahmen zur Organisationslogik: Nach dem Motto „Erst wenn ich deine Reaktion sehe, weiß ich, was ich gesagt habe“ wird in einer Planungsphase versucht, jene Intervention zu finden, die beim Gegenüber eine gewünschte Reaktion hervorruft. Meist braucht es dafür mehrere Anläufe, weshalb systemische Interventionen in zyklischen Schlaufen angelegt sind: Auf Basis des Outcomes der vorangegangenen Intervention wird die nächste geplant und umgesetzt.
Die Methode Community to Success macht die systemische Intervention zur Grundlage ihrer Praxis. An der Domain, dh. dem Thema, (intrinsisch) Interessierte bilden eine Community und spekulieren, wie sie ihr Ziel bestmöglich erreichen können. Dabei werden all jene Stakeholder durchgegangen, die förderlich oder hinderlich sein könnten: Wie ticken sie? Was muss ich tun, um sie zu gewinnen? Was darf ich keinesfalls tun, weil es sie verprellt? Usw. Schlussendlich entwickelt die Community eine erfolgversprechende Interventionsstrategie und setzt diese um. Der Outcome wird gemeinsam analysiert und dient als Basis für die nächst Interventionsschlaufe.
Systemische Interventionen sind immer ziel- und damit erfolgsorientiert. Der Begriff „Community to Success“ bringt genau diese Erfolgsorientierung zum Ausdruck. In den Grundzügen entspricht dieser Prozess dem heute bereits weit verbreiteten agilen Managements.
trend canvas
Trend Canvas wurde als Methode vom Zukunftsinstitut entwickelt. Auf der Basis der Megatrend-Map werden zunächst jene Trends vom Management und/oder den Beschäftigten gefunden und bewertet, die für das Unternehmen besonders wirkungsmächtig sind. Sodann wird definiert, in welchen Bereichen („Spaces“) ein Trend den größten Impact hat. Das kann sowohl das Unternehmen selbst betreffen (Produkt, Verfahren, Organisation) als auch die Unternehmensumwelten (Markt, Wirtschaft, Gesellschaft usw.). So lassen sich Chancen und Risiken erkennen, aus denen Handlungsfelder abgeleitet werden.
theorie u
Die Theorie U von Otto Scharmer verbindet die Notwendigkeit des Loslassens mit der Notwendigkeit des Zulassens. Der Mensch als soziales Wesen ist nicht nur von persönlichen Dispositionen und seinem privaten Umfeld geprägt, sondern auch von Berufs- und Unternehmenskulturen. In der Unfreezing-Phase erleichtern es die Methoden der Theorie U, blockierende Denk- und Verhaltensmuster hinter sich zu lassen („let it go“) um Neues in den Blick zu nehmen („let it come“), auszuprobieren und schließlich umzusetzen. Dabei können Nachhaltigkeitserfordernisse und Megatrends eine wichtige Richtschnur sein.
open space
Open Space ist ein Marktplatz der Ideen. Dabei können sich die Ideen aus mehreren Quellen speisen. Zum Beispiel aus der Wesentlichkeitsanalyse gemäß den Kriterien der European Reporting Sustainability Standards (ESRS). Oder aus den Sustainable Development Goals (SDGs). Oder aus dem Fundus der Trends und Megatrends. Entsprechend gebrieft lassen sich die Teilnehmer*innen an dem Open Space von den jeweiligen Quellen inspirieren. Haben sie eine mutmaßlich community-taugliche Idee (Domain), so preisen sie diese marktschreierisch im Auditorium an. Finden sich genügend Interessent*innen, so ist die Basis für eine Community to Success gelegt.
Enterprise Social Networks (ESN)
Enterprise Social Networks (ESN) sind der unternehmensbezogene Einsatz von Sozialen Netzwerken auf der Basis einer Open-Source-Philosophie. In bestimmten Entwicklungsphasen einer Community to Success werden die Zwischenergebnisse offengelegt und (interne) Stakeholder zur Kommentierung eingeladen. Diese Feedbacks sind wichtige Impulsgeber für ein Prototyping, das so lange fortgesetzt wird, bis die Stakeholder-Interessen mit den Community-Interessen bestmöglich konvergieren. Dabei muss die richtige Balance zwischen Kommunikation erster Ordnung (Feedbacks) und zweiter Ordnung (Intervention) gefunden werden.